Stromverbrauch einer Wärmepumpe – lohnt die Umrüstung wirklich?
Eine Wärmepumpe ist für viele Haushalte in den letzten Jahren zur wichtigen, nachhaltigen Heizalternative geworden. Potenzielle Interessenten, die sich bei der Anschaffung noch nicht sicher sind, zögern unter anderem wegen des Themas Stromverbrauch. Schnell wird gefürchtet, dass die Wärmepumpe zum unerwarteten „Stromfresser“ wird und sich die Umstellung finanziell erst spät amortisiert. Unser Artikel erklärt Ihnen, was Sie rundum den Stromverbrauch einer Wärmepumpe wissen sollten.
Grundlegendes zum Betrieb von Wärmepumpen
Wie viel Strom eine Wärmepumpe verbraucht, hängt von der Art der Pumpe und der zu beheizenden Wohnfläche ab. Grundsätzlich ist mit einem Verbrauch von mehreren Tausend Kilowattstunden pro Jahr zu rechnen, detailliertere Zahlen stellen wir weiter unten vor. Dies mag auf den ersten Blick abschreckend klingen, da dies den jährlichen Gesamtverbrauch an Strom verdoppeln oder verdreifachen kann.
Hier sollte der Betrieb der Wärmepumpe nicht zu einseitig betrachtet werden. Schließlich reduzieren Sie Ihre Heizkosten und verabschieden sich von teuren Energieträgern wie Heizöl oder Erdgas. Wichtig ist also zu klären, wie die Relation zwischen gesteigertem Stromverbrauch und sinkenden Heizkosten ausfällt.
Mit einer modernen und professionell installierten Wärmepumpe fällt diese Relation hervorragend aus. Grob geschätzt können Sie 75 % Ihres jährlichen Heizbedarfs alleine über Umweltwärme decken, wobei nur 20 bis 25 % als Antriebsenergie für die Pumpe benötigt wird. Es entsteht somit ein effektiver Nutzen, der die Umstellung für einen Großteil an Haushalten lohnenswert macht.
Welche Faktoren beeinflussen den Stromverbrauch der Wärmepumpe?
Um Wärmepumpen miteinander vergleichen zu können, ist die Jahresarbeitszahl (JAZ) ein wichtiger Faktor. Die JAZ sagt aus, wie viel Kilowattstunden an Wärmeenergie Sie umgerechnet mit einer Kilowattstunde elektrischer Energie über Ihre Wärmepumpe gewinnen. Je höher der JAZ, umso geringer ist der Stromverbrauch in Relation zur erzielten Energiegewinnung.
Ausgehend von einem klassischen Einfamilienhaus mit einer Wohnfläche von 120 qm ist eine Luft-Wasser-Wärmpumpe zwar das preiswerteste, aber ineffektivste Modell. Hier liegt die JAZ zwischen 3,5 und 4,0, abhängig von weiteren Faktoren. Sole-Wasser-Wärmepumpe erreichen Jahresarbeitszahlen um die 4,5, während eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe mit 5,0 der Spitzenreiter im Bereich JAZ darstellt.
In konkreten Zahlen bewegen sich diese Unterschiede zwischen 1.000 und 1.500 kWh im Stromverbrauch. Hier können Sie mit Ihrem aktuellen Stromtarif gegenrechnen, was dies pro Jahr ausmacht und wie dies die Amortisierung der angeschafften Wärmepumpe beeinflusst. Bedenken Sie, dass die Installationskosten für Sole bzw. Wasser als Wärmeträger durch Bohrungen etc. höher ausfallen.
Weitere Einflussfaktoren für den Stromverbrauch
Das oben genannte Beispiel bezieht sich auf ein durchschnittliches Einfamilienhaus. Abhängig von Ihren individuellen Gegebenheiten gibt es Abweichungen von den genannten Werten, z. B. durch diese Einflussfaktoren:
- Größe der Immobilie: Mit jedem zusätzlichen Quadratmeter Wohnfläche steigt der Energiebedarf Ihrer Immobilie. Dies ändert nichts an der JAZ, steigert jedoch den gesamten Energiebedarf und die hierfür aufgebrachte, elektrische Energie.
- Dämmung der Immobilie: Wie bei jeder anderen Heiztechnik riskieren Sie, bei einer veralteten Dämmung Teile der gewonnenen Energie direkt wieder an die Außenwelt abzugeben. Als Fachbetrieb im Bereich Sanierung raten wir deshalb stets, zunächst in eine hochwertige Isolierung und Dämmung zu investieren, bevor die Heizanlage ausgetauscht wird.
- Vorlauftemperatur: Je geringer Sie die Vorlauftemperatur einstellen, umso niedriger ist der Stromverbrauch. Hier sollten Sie schauen, was Ihren Bedürfnissen an wohliger Wärme entspricht, da Sie bei einer zu geringen Vorlauftemperatur die Effizienz der Wärmepumpe reduzieren. Umso mehr, wenn frostige Winter einen schnellen Zugriff auf einen hybriden Energieträger wie Öl oder Gas notwendig machen.
Wärmepumpe und Stromverbrauch – unser Fazit
Auch wenn eine Wärmepumpe elektrische Energie benötigt, ist die Umstellung aus wirtschaftlicher und nachhaltiger Sicht lohnenswert. Die Jahresarbeitszahl (JAZ) gibt einen klaren Wert vor, wie effektiv sich Ihre Wärmepumpe mit Strom betreiben lässt. Gerne beraten Sie die Experten der SiGa Bau persönlich zu diesem Thema – am besten vor Auswahl des individuell geeigneten Wärmepumpen-Typs!