Energetische Sanierung: Welche Kosten fallen an?
Wenn Sie sich als Hausbesitzer mit dem Thema „energetische Sanierung“ auseinandersetzen, taucht unweigerlich die Frage auf, welche Kosten dafür auf Sie zu kommen. Pauschal ist das kaum zu beantworten. Um die Kosten genau zu kalkulieren, sollten Sie sich von einem Fachbetrieb oder von einem zertifizierten Energieberater unterstützen lassen, der sich an den individuellen Gegebenheiten Ihres Hauses orientieren kann. Es gibt aber Durchschnittswerte, an Hand derer Sie sich ein erstes Bild machen können.
Erst die Investition, dann die Ersparnis
Mit einer energetischen Sanierung Ihres Hauses sparen Sie langfristig viel Geld bei den Heizkosten. Diese machen im Durchschnitt immerhin rund 70 % Ihrer Energiekosten aus. Wie und was zu sanieren ist, hängt von zahlreichen Faktoren ab.
Eine große Rolle spielt die vorhandene Bausubstanz. Wie alt ist das Haus? Wurde es in früheren Jahren vielleicht schon einmal saniert? Müssen eventuell schädliche Materialien wie Asbest entsorgt werden? Weiterhin hängt die Kalkulation von Ihren persönlichen Vorlieben ab und davon, was Sie mit der Sanierung insgesamt erreichen wollen. Wenn Sie beispielsweise eine Sanierung der Außenwände mit einer Wärmedämmung aus natürlichen Materialien und einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade wünschen, müssen Sie mehr investieren, als wenn Sie das günstigste Dämmmaterial und eine Putzverkleidung anvisieren.
Ein ebenso wichtiger Faktor ist die Größe des Hauses. Je mehr Fläche die Außenwände und das Dach haben, je mehr Fenster und Türen vorhanden sind, die ausgetauscht werden sollen, desto tiefer müssen Sie in die Tasche greifen.
Durchschnittswerte für verschiedene Maßnahmen
In der Regel werden die Kosten für eine energetische Sanierung pro Quadratmeter berechnet, so dass Sie sie auf die Größe Ihres Hauses umrechnen können. Hier ein Überblick auf die zu erwartenden Investitionen für verschiedene Maßnahmen:
- Fassadendämmung: je nach Variante zwischen 30 EUR und 200 EUR pro Quadratmeter
- Dachdämmung: je nach Variante zwischen 100 EUR und 180 EUR pro Quadratmeter
- Dachbodendämmung: je nachdem, ob Sie eine begehbare oder nicht begehbare Variante wünschen, zwischen 25 EUR und 55 EUR pro Quadratmeter
- Kellerdeckendämmung: zwischen 18 EUR und 30 EUR pro Quadratmeter
- Fenster: abhängig von Rahmenmaterial und Verglasungsart zwischen 500 EUR und 1.000 EUR pro Fenster
- Heizungsanlage: Neue Öl- oder Gasgeräte sind bereits ab 5.000 EUR erhältlich, arbeiten allerdings mit dem Auslaufmodell der fossilen Brennstoffe. Wenn Sie eine Solarthermieanlage samt Speicher installieren wollen, müssen Sie mit 12.000 EUR bis 18.000 EUR rechnen. Die günstigsten Wärmepumpen gibt es ab 8.000 EUR, es können aber weitere Kosten für eine Sondenbohrung, einen Pufferspeicher und eine Fußbodenheizung hinzukommen.
Fördermöglichkeiten für eine energetische Sanierung
Die Bundesregierung strebt bis zum Jahr 2050 einen möglichst vollständigen klimaneutralen Gebäudebestand an. Um das Ziel zu erreichen, müssen jedoch deutlich mehr Bestandsimmobilien saniert werden, als dies bisher der Fall ist. Deshalb hat der Staat recht umfangreiche Förderprogramme aufgelegt, um Hauseigentümer zu einer energetischen Sanierung zu motivieren. Das wichtigste Programm ist die „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG), das im Januar 2021 eingeführt wurde.
Wenn Sie die BEG in Anspruch nehmen, ergeben sich folgende Einsparmöglichkeiten durch eine Bezuschussung bei den Investitionskosten:
- Dämmung der Gebäudehülle: 15 %
- Austausch von Fenstern und Türen: 15 %
- Lüftungsanlagen: 15 %
- Heizungsoptimierung: 15 %
- Heizungstausch: bis zu 40 %
Darüber hinaus gibt es in zahlreichen Städten und Gemeinden lokale Fördermöglichkeiten. Sie sollten sich dementsprechend erkundigen. Und schließlich bleibt noch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die statt Zuschüssen zinsgünstige Kredite für energetische Sanierungen vergibt.